2. Fachtagung am 23. Oktober 2017 in Berlin
Gelebte Sexualität als Menschenrecht und nicht als Privileg – das ist der Ansatz unserer Tagung.
Denn Lust ist mit Macht verbunden – mit Macht über sich selbst. Und sie stellt ein Privileg dar. So wird bestimmten Personengruppen die Respektierung ihres erotischen Wertes verweigert, die Ausübung ihrer Sexualität als schädlich definiert und reglementiert. Das wird zum Beispiel bei alten und behinderten Menschen deutlich und bei Prostituierten.
Emanzipatorische Bewegungen schufen in den letzten 50 Jahren neues Bewusstsein, andere Werte und entsprechendes politisches Handeln. Sie sind undenkbar ohne die sexuelle Befreiung, in deren Zuge auch über die Ermöglichung von Sexualität für alte und behinderte Menschen, u.a. auch durch Sexarbeit nachgedacht wird.
Eine Demokratisierung der Lust verteilt nicht nur Sexualität anders, es ergibt sich auch eine andere Verteilung von Macht.